Tag der Arbeit - wann ist das?

Der 1. Mai wird als Tag der Arbeit oder auch als Internationaler Kampftag der Arbeiterklasse bezeichnet. In Deutschland ist der Tag der Arbeit als ein gesetzlicher Feiertag durch die Feiertagsgesetze der Bundesländer geregelt. Daher ist auch die amtliche Bezeichnung für den 1. Mai unterschiedlich.
In der Verfassung des Landes Bremen heißt es z. B.: "Der 1. Mai ist gesetzlicher Feiertag als Bekenntnis zu sozialer Gerechtigkeit und Freiheit, zu Frieden und Völkerverständigung" und in Nordrhein-Westfalen wird der 1. Mai als "Tag des Friedens und der Völkerversöhnung" bzw. "Tag des Bekenntnisses zu Freiheit und Frieden, sozialer Gerechtigkeit, Völkerversöhnung und Menschenwürde" begangen.

In anderen Ländern Europas wie z.B. in Liechtenstein, Österreich, Belgien, Teilen der Schweiz und anderen Staaten ist der 1. Mai als gesetzlicher Feiertag festgeschrieben. In Südamerika und im asiatischen Raum wird der Tag der Arbeit auch begangen, ist aber nicht überall ein gesetzlicher Feiertag. In der USA, als Ursprungsland des Kampfes für Arbeitszeitverkürzung, ist der Tag der Arbeit kein offizieller Feiertag.

Traditionell finden am 1. Mai politische und gewerkschaftliche Märsche und Kundgebungen statt, die zur Verbesserung der Arbeits- und Lebensbedingungen beitragen sollen. Auch von rechtsgerichteten Gruppen und Parteien werden zum 1. Mai politisch organisierte Demonstrationen veranstaltet, die leider fast regelmäßig durch Ausschreitungen begleitet werden.
Oft wird der 1. Mai aber von vielen als zusätzlicher freier Tag gesehen, verbunden mit evtl. möglichen Brückentagen. Die persönliche, individuelle Freizeitgestaltung nimmt mehr und mehr zu und es finden kulturelle Veranstaltungen sowie Volks- und Familienfeste statt.

 

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1. Mai ja 1. Mai 2024 01.05. 1. Mai 2025 01.05. 1. Mai 2026 01.05.

Tag der Arbeit in der ehemaligen DDR

Seit der Verabschiedung der Verfassung der DDR war der 1. Mai staatlich garantierter Feiertag, an dem in fast allen Orten Kundgebungen stattfanden. Symbol an diesem Tag war eine rote Nelke. Der Tag der Arbeit war aber seitdem nicht länger Kampftag der Arbeiter für soziale und politische Rechte. Nun stand das Bemühen um wirtschaftlichen Fortschritt im Mittelpunkt.
Jedes Jahr am 1. Mai fand in Ostberlin eine Großkundgebung mit Militärparade nach sowjetischem Vorbild statt. Die Anwesenheit der Bürger wurde zur Pflicht erhoben, Fahnen wurden geschwenkt und von den Jungen Pionieren wurden Blumensträuße und Selbstgebasteltes an die Staatsoberhäupter überreicht. Nach Ende des Kalten Krieges zwischen der USA und der UdSSR verzichtete man ab 1977 auf die militärische Präsenz. In den folgenden Jahren wuchs die Unzufriedenheit der Bevölkerung und spätestens am 1.Mai 1988 wurde die Maikundgebung in Ostberlin zu einer abgeschotteten Veranstaltung, wo die FDJ und Teile der Kampfgruppen zur Absicherung eingesetzt wurden. Nach dem Mauerfall wurde am 1. Mai 1990 vom damaligen DGB-Vorsitzenden die erste freie gewerkschaftliche Mairede an ein gesamtdeutsches Publikum gehalten.

Entstehung

Schon am 1. Mai 1856 forderten Arbeiter und Gewerkschaften bei einer Massendemonstration in Australien den Achtstundentag. Zu einer ähnlichen Veranstaltung mit Aufruf zum Generalstreik rief die nordamerikanische Arbeiterbewegung auf. In Chicago war ein 12-Stunden-Tag bei einem Durchschnittstagesverdienst von drei US-Dollar üblich. Auf dem Haymarket in Chicago fand am 1. Mai 1886 eine solche Arbeiterversammlung statt, die einen mehrtägigen Streik nach sich zog. Am 3. Mai kam es zu Auseinandersetzungen zwischen Demonstranten und Polizei, wobei zwei Demonstranten getötet wurden. Bei einer Protestkundgebung am Tag danach warf ein Unbekannter eine Bombe, und es gab viele Verletzte und Tote. Acht als Anarchisten und Rädelsführer bezeichnete Organisatoren der Demonstrationen wurden festgenommen und angeklagt. Vier von ihnen wurden gehängt, einer beging Selbstmord und die restlichen drei wurden sechs Jahre später begnadigt.
Zum Gedenken an die Opfer der Haymarket-Demos wurde 1889 der 1. Mai als „Kampftag der Arbeiterbewegung“ ausgerufen. Weltweit fand dieser Protest- und Gedenktag mit Streiks und Massendemos erstmalig am 1. Mai 1890 statt.

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