Barbara oder Barbaratag - Welche Bedeutung hat dieser Tag?

Barbara

Barbara von Nikomedien (Kleinasien) war eine Märtyrin und Heilige des 3. Jahrhunderts, deren historische Existenz nicht gesichert und nur durch eine Legende überliefert ist. Die heilige Barbara wird als vornehme Jungfrau dargestellt und ist eine der Vierzehn Nothelfer. Sie gilt als Schutzpatronin der Geologen, der Sterbenden, Helferin gegen Blitz- und Feuersgefahr, der Artillerie, Patronin der Bergleute, der Schlesier, der Gefangenen, der Glöckner, der Architekten und der Helfer des Technischen Hilfswerks. Die heilige Barbara wird oft auch mit zwei anderen jungfräulichen Märtyrinnen und Nothelferinnen dargestellt. Es sind dies Katharina von Alexandrien und Margareta von Antiochia. Bekant sind sie in Deutschland als die drei Heiligen Madl'n, ganz nach dem Spruch: Margareta mit dem Wurm, Barbara mit dem Turm, Katharina mit dem Radl, das sind die drei heiligen Madl.

Der nicht gebotene Gedenktag für die heilige Barbara, auch Barbaratag genannt, ist seit dem 12. Jahrhundert für die katholisch und griechisch-orthodoxe Kirche der 4. Dezember. Dieses Datum wurde auch in den evangelischen Namenskalender übernommen. In den Kirchkreisen, die den julianischen Kalender zugrunde legen, wie z. B. der georgischen oder der russisch-orthodoxen Kirche, wird der Barbara-Gedenktag am 17. Dezember begangen.

Barbarabräuche

Am Barbaratag werden traditionell Barbarazweige geschnitten, die Kirsch-, Apfel-, oder Aprikosenzweige sein können und in einer Vase mit Wasser an einen warmen Platz gestellt werden. Blühen diese zu Weihnachten, erwartet man im kommenden Jahr eine gute Ernte. Ist es eine Jungfrau, die die Zweige schneidet, so sagt man, dass sie im nächsten Jahr heiraten wird.
Hintergrund dieses Brauches ist ein Teil der Legende, der besagt, dass Barbara von Nikomedien auf dem Weg ins Gefängnis an einem Zweig hängen blieb. Sie stellte den Zweig in ein Gefäß mit Wasser und dieser blühte dann genau an dem Tag, an dem sie zum Tode verurteilt wurde. Ein anderer Brauch, das Bärbeletreiben, ist im Oberallgäu zu finden. Dort ziehen als alte Weiber verkleidete junge Frauen mit Glocken und Weidenruten durch die Straßen. Mit Rutenhieben wollen sie alles Böse und Unanständige vertreiben, beschenken aber die Kinder mit Äpfeln und Nüssen.

In Bergbaugegenden gilt die heilige Barbara als Begleiterin und Beschützerin der Bergleute. Der Legende nach schützte sie ein Felsen, der sich öffnete und sie verbarg. Nicht nur Kirchen und Kapellen tragen ihren Namen. Auch etliche Bergwerke sind nach ihr benannt und Untertage wurden Schreine mit der heiligen Barbara aufgestellt. Am Barbaratag oder am Sonntag nach dem Barbaratag findet meist ein Umzug in Bergmannsuniform statt, wobei diese häufig 29 Knöpfe haben, in Anlehnung an die 29 Lebensjahre der heiligen Barbara.

Legende

Barbara war eine schöne und kluge junge Frau, die sehr begehrt war. Sie wies jedoch alle Verehrer ab. Sie lernte eine Gruppe junger Christen kennen und kam zu der Erkenntnis, dass sie Christin werden wollte. Ihr Vater, der reiche und einflußreiche Dioscuros, sperrte sie in einem Turm ein, zum einen um sie vom Christentum abzuhalten und sie zum anderen mit einem Jüngling des kaiserlichen Hofes zu verheiraten. In ihrem Gefängnis bekannte sich Barbara gegen den Willen des Vaters zum Christentum. Der Vater versuchte sie mit Marterungen und Peinigungen umzustimmen, doch dadurch wurde sie noch mehr in ihrem Glauben bestärkt. Als ihr Vater erfuhr, dass sie sich, vom Heiligen Geist erleuchtet, taufen ließ, wollte er sie töten. Barbara entkam aber in einen Felsspalt, der sich wundersamerweise vor ihr öffnete und sie verbarg. Von einem Hirten verraten, der hinterher zu Stein wurde, fand sie der Vater und schleppte sie vor den römischen Statthalter. Dieser ließ sie öffentlich foltern und nachdem sie trotzdem standhaft blieb, enthauptete der grausame Vater seine Tochter selbst. Kurz darauf wurde er vom Blitz getroffen und verbrannte.