Mariä Lichtmess - Welche Bedeutung hat dieser Tag?

Mariä Lichtmess

Das kirchliche Fest Mariä Lichtmess wird auch als Darstellung des Herrn bezeichnet. Auch Bezeichnungen wie Mariä Reinigung oder Unser Lieben Frauen Lichtweihe waren gebräuchlich. Das Fest wird am 2. Februar gefeiert und ist somit der 40. Tag nach Weihnachten, dem Hochfest der Geburt Jesu Christi am 25. Dezember. Wo am 6. Januar die Geburt Jesu Ausgangspunkt ist, wird am 14. Februar die Darstellung des Herrn gefeiert. Vermutet wird, dass nachdem in einigen Gegenden und Ländern das Weihnachtsfest auf den 25. Dezember verschoben wurde, der 14. Februar als Festtermin neu gefüllt werden mußte und so der Vielliebchentag bzw. der heutige Valentinstag zustande kam. Das Zeitmaß von 40 Tagen war schon im jüdisch-christlichen Glauben Tradition und findet sich heute in den 40 Tagen Fastenzeit wieder.  

Mariä Lichtmess war früher in der katholischen Kirche das letzte Fest der Weihnachtszeit und ist auch traditionell der Tag, an dem die Tannenbäume aus den Kirchen geräumt und die Krippenfiguren verpackt werden. Zum Fest Mariä Lichtmess werden die Kerzen für das kommende Jahr geweiht und es findet traditionell eine Lichterprozession statt, die nochmals die weihnachtliche Lichtsymbolik zum Ausdruck bringen soll.

Geschichtlicher Hintergrund der verschiedenen Bezeichnungen

Mariä Reinigung

Nach dem biblischen Gesetz des Moses war die Frau nach der Geburt eines Sohnes 40 Tage und nach der Geburt einer Tochter 80 Tage unrein. Sie mußte sich nach der Geburt einer kultischen Reinigung unterziehen und einem Priester nach diesen Tagen ein Reinigungsopfer zahlen.

Darstellung des Herrn
Der erstgeborene Sohn wurde als Eigentum Gottes angesehen, diesem im Tempel übergeben („dargestellt") und konnte nur durch ein Geldopfer ausgelöst werden.

Unser Lieben Frauen Lichtweihe oder Mariä Lichtmess
Zum ersten Einzug Jesu in die Davidstadt Jerusalem kamen die Bewohner ihm mit Kerzen entgegen und sie zogen gemeinsam in die Stadt ein. Die Kerzen wurden geweiht und anschließend verteilt. Sie symbolisieren die Nächstenliebe, weil sie Licht und Wärme spenden und sich selbst dabei für andere verbrauchen.

Tradition und Bräuche

Zum Fest Mariä Lichtmess gab es weitverbreitete Bräuche und Traditionen. Es wurden nicht nur die Kerzen für das kommende Jahr geweiht. Die offizielle Weihnachtszeit war vorbei, Knechte und Mägde wurden entlohnt und hatten einige Tage frei bis zum neuen Dienstantritt oder der Verlängerung beim alten Dienstherrn. Für die Bauern begannen je nach den Umständen wieder die Feldarbeiten. Für die Handwerker hörte die Arbeit bei Kunstlicht auf, die Montag nach dem Gedenktag des Erzengels Michael (29. September) begonnen hatte. Gesellen und Lehrlinge bekamen oft den Nachmittag an Mariä Lichtmess frei, was man in Süddeutschland Schlenkeltage nannte. Sie nannten den Tag auch Lichtblaumontag, was, wie mancher Experte vermutet, die sprachliche Vorlage für den berüchtigten Blauen Montag darstellte.
Ab Mariä Lichtmess kann wieder bei Tageslicht zu Abend gegessen werden und der Bauer sollte noch die Hälfte des Winterfuttervorrats für die Tiere im Lager haben. In Bayern war der 2. Februar bis 1912 gesetzlicher Feiertag. In weiten Teilen West- und Süddeutschlands sowie in Sachsen und Teilen des Erzgebirges ist es bis heute üblich, den Weihnachtsschmuck bis zum Fest Mariä Lichtmess stehen zu lassen.

Ist’s an Lichtmess hell und rein, wird ein langer Winter sein.
Wenn es aber stürmt und schneit, ist der Frühling nicht mehr weit.

Ist’s zu Lichtmess klar und hell, kommt der Frühling nicht so schnell.