Martinstag - Welche Bedeutung hat dieser Tag?
Brauchtum
Der Martinstag ist ein Fest- und Gedenktag zu Ehren des Heiligen Sankt Martin als Schutzpatron der Armen. In der römisch-katholischen Kirche ist der Martinstag auf den 11. November festgelegt und mit zahlreichen Bräuchen verbunden, z. B. den Martinsumzug, das Martinssingen, den Martinssegen und der Martinsgans. Der Martinstag wurde auch als Endtermin des bäuerlichen Jahres gesehen, an dem die Pacht fällig war. Diese wurde meist in Naturalien gezahlt, oftmals mit einer Gans. Auch wurde an diesem Tag meist das Gesinde gewechselt.
In vielen Regionen Deutschlands, Österreichs und der Schweiz, aber auch in Südtirol und in Oberschlesien, wird traditionell am Martinstag ein Umzug veranstaltet, der mit Laternen und Fackeln begleitet wird. Es werden Martinslieder gesungen und ein als Römer gekleideter Reiter, der den heiligen Martin darstellen soll, führt die Prozession an. Ende und Höhepunkt ist meist ein großes Martinsfeuer, an dem oft die Martinsgeschichte nachgespielt wird.
Herkunft
Die Legende berichtet, dass der junge Martin ein römischer Soldat war und einst im Winter einen armen Mann traf, der jämmerlich fror. Um ihm zu helfen, teilte er mit seinem Schwert seinen Mantel und gab ein Stück dem Frierenden. In der folgenden Nacht soll ihm Christus erschienen sein mit einem halben Mantel. Daraufhin ließ sich der junge Martin taufen und wird Schüler eines Bischofs. Er gründete ein Kloster und wird 10 Jahre später gegen seinen Willen zum Bischof von Tours gewählt. Um sich diesem Amt zu entziehen, versteckte er sich in einem Gänsestall, aber durch das laute Geschnatter der Gänse wurde er verraten.
Fortan kämpfte er für das Christentum und gegen heidnische keltische Bräuche. Auch wurden ihm außergewöhnliche Kräfte zugeschrieben, da er Menschen heilte. Er wurde über die Grenzen des Frankenreiches bekannt und es wurden ihm viele Kirchen geweiht. In Frankreich sind es über 3000 Kirchen und in Deutschland ist es der Mainzer Dom und Groß St. Martin in Köln.